Birkach ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Roth im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern). Die Gemarkung Birkach liegt teils auf dem Gemeindegebiet von Roth, teils auf dem Gemeindegebiet von Allersberg. Sie hat eine Fläche von 10,951 km² und ist in 1291 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8482,93 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Eichelburg, Fischhof, Hasenbruck, Heubühl, Kronmühle, Polsdorf und Zwiefelhof.
Geographie
Das Dorf liegt im Nordosten des Fränkischen Seenlandes, direkt am Nordwestufer des Rothsees. Von Roth ist es etwa sieben Kilometer entfernt. Die vergleichsweise wenig bewaldete Gegend nördlich des Rothsees mit den ehemaligen Gemeindeteilen von Birkach wird auch „Seebühl“ genannt. Eine von Heubühl kommende Gemeindeverbindungsstraße führt durch den Ort und überquert in ihrem weiteren Verlauf in Richtung Göggelsbuch den Rothsee.
Geschichte
Der Ort wurde 1186 erstmals urkundlich erwähnt, als Papst Urban III. bestätigte, dass Birkach zum Domkapitel von Eichstätt gehörte. 1717 wurde eine Kapelle erwähnt, die jedoch später zerstört wurde.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Birkach – damals Unterbirkach genannt – 7 Anwesen. Es bildete mit Unterbirkach eine Realgemeinde. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Das Niedergericht, die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft standen dem Kastenamt Roth zu. Es gab zu dieser Zeit 9 Untertansfamilien. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth.
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Birkach dem Steuerdistrikt Guggenmühle zugeordnet. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Birkach, zu der die Orte Eichelburg, Fäßleinsberg, Fischhof, Hasenbruck, Heubühl und Zwiefelhof gehörten. Nach 1820 kamen Kronmühle und Polsdorf von der Gemeinde Heuberg hinzu. Birkach war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Hilpoltstein zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Hilpoltstein (1919 in Finanzamt Hilpoltstein umbenannt). Ab 1862 gehörte Birkach zum Bezirksamt Neumarkt in der Oberpfalz. Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Hilpoltstein (1879 in Amtsgericht Hilpoltstein umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Schwabach zuständig. 1880 wurde Birkach dem neu gebildeten Bezirksamt Hilpoltstein zugeordnet (1939 in Landkreis Hilpoltstein umbenannt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 10,181 km².
Seit dem 1. Juli 1972 gehört Birkach zum Landkreis Roth und Finanzamt Schwabach. Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst: Birkach, Eichelburg, Hasenbruck, Heubühl und Zwiefelhof wurden nach Roth eingemeindet, Fischhof, Kronmühle und Polsdorf nach Allersberg.
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach Mariä Himmelfahrt (Allersberg) gepfarrt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession gehören zur Pfarrei Eckersmühlen.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Birkach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 392 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Bürkach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 487 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Birckach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 318 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat).
Weblinks
- Ortsteile > Birkach. In: stadt-roth.de. Abgerufen am 6. Juni 2023.
- Birkach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 4. September 2021.
- Birkach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Birkach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. September 2019.
Fußnoten
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